"Nette Toilette" für die Traufgänge!

Sanitäres Erfolgskonzept entschärft Toiletten-Problematik auf Albstadts Premiumwanderwegen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die grundlegenden, natürlichen und selbstverständlichen Bedürfnisse, die bei so erfolgreichen und höchst komplexen Projekten, wie den Traufgängen, zu unvorhersehbaren, aber durchaus lösbaren Problemen werden. So etwa der unvermeidbare Toilettengang eines Wanderers. Durch den einschlagenden Erfolg der Marke Traufgänge, der selbst die Macher in Albstadts Rathaus noch immer überwältigt, und der dadurch resultierenden hohen Touristenfrequenz für Albstadt, besonders an Wochenenden, hat sich die Toilettensituation entlang der Rundwanderwege nach und nach verschärft. Gerade für ältere Menschen ist die Problematik akut. So simpel das Problem ist, so vielfältig sind die Lösungsansätze. Da ist von Toilettenwagen oder Klohäuschen inmitten der Natur die Rede - pragmatische aber doch unschöne Ideen. Grund genug für das Traufgänge-Team um Martin Roscher sich gegen diese Möglichkeiten zu entscheiden und den kostbaren und unverzichtbaren Erlebniswert von unberührter Natur, der die Traufgänge in ihren Grundfesten ausmacht, nicht unnötig zu beschneiden.

Damit wird der Weg frei für die „Nette Toilette“, dem sanitären Erfolgskonzept, das im baden-württembergischen Aalen seinen Ursprung fand und mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet ist. In der Liste der teilnehmenden Städte finden sich auch Schwergewichte, wie Freiburg oder das Allgäu. Beim Konzept der „Netten Toilette“ werden die hiesigen Gastronomen der Stadt, in Albstadts Fall die Gastronomen an den Wanderwegen, mit eingebunden. Die Gastgeber stellen ihre täglich gereinigten und gepflegten Sanitäranlagen kostenfrei und öffentlich zur Verfügung und erhalten im Gegenzug ein monatliches Serviceentgelt in Höhe von 80 Euro von der Stadt. So werden nicht nur erhebliche Kosten für neue Einrichtungen eingespart, auch die Unberührtheit der Landschaft und das nachhaltige Naturerlebnis Schwäbische Alb werden weiterhin geschützt. Eine Idee mit Vorbildfunktion. Ganz nebenbei freut sich der Gastronom über den einen oder anderen neuen Kunden, der seinen Aufenthalt, beim Anblick der gemütlichen Lokalität oder beim flüchtigen Blick auf die Speisekarte, spontan verlängert. So sieht eine klassische Win-Win-Situation aus!

13 Gastgeber direkt an den Wegen oder in unmittelbarer Nähe zu den Traufgängen haben dem Plan, der sich seit Anfang Juli 2013 in der Umsetzung befindet, bereits zugestimmt und können ihren Eingangsbereich schon bald mit dem Info-Aufkleber „Nette Toilette“ schmücken. Dieser dient als Leitsystem für Bevölkerung und Touristen.

Ein weiterer Schritt zum Ziel des perfekten wandertouristischen Projekts ist getan. Die unzähligen Traufgänger wird’s freuen!

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